Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk, auch Steckersolaranlage genannt, besteht, typischerweiße, aus 1 - 2 Photovoltaikmodulen, einem Wechselrichter zur Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom, der Verkabelung und einer Unterkonstruktion bzw. Befestigung. Es wird zur installation kein Elektriker* gebraucht. Anschließen, einstecken, profitieren!
 

*bis 600W AC-Ausgangsleistung (Wechselrichterleistung)

 

Für wen ist ein BKW geeignet?

Für alle die bei den Stromkosten sparen wollen, ohne dabei gleich große Investitionen für eine Hausdachanlage vornehmen müssen. Auch für Mieter ohne eigenes Hausdach, für Personen mit begrenztem Platzangebot und für alle die sich an Photovoltaik herantasten möchten, bietet ein Balkonkraftwerk eine günstige Alternative.
 

 

Darf ich mein Balkonkraftwerk selber anschließen? 

Ja. Der Vorteil eines BKW ist, dass der Anschluss bis 600W Wechselrichterleistung* ohne eine zertifizierte Elektrofachkraft vorgenommen werden darf. Übersteigt die Wechselrichterleistung die 600W Grenze, so muss der Anschluss und die Abnahme der PV-Anlage von einem, beim Netzbetreiber zertifizierten, Elektriker vorgenommen werden. Dadurch entfällt auch das vereinfachte Anmeldeverfahren.

*Stand Juni 2023

 

Sind mehr als 600W Modulleistung erlaubt?

Ja. Die Modulleistung darf mehr als 600W betragen. Das ist auch sinnvoll, da sich die Leistungsangabe eines jeden Photovoltaikmoduls auf die Standard Testbedingungen (STC) bezieht. Die angegeben Leistungswerte werden in Deutschland nur sehr selten und nur unter optimaler Ausrichtung erreicht. Deswegen empfiehlt sich, eine um 10-20% höhere Modulleistung, um die 600W auch ausschöpfen zu können. Wollen Sie, auch im Winter und an bewölkten Tagen, eine hohe Leistung erzielen, dann ist eine 30-40% höhere Modulleistung angemessen. Auch bei nicht optimaler Ausrichtung ist ein größeres Leistungsplus von Vorteil.

 

Wird zukünftig mehr Leistung erlaubt sein?

In Zukunft sieht der Gesetzgeber vor, die Wechselrichterleistung auf 800W zu erhöhen. Ein entsprechneder Gesetzesentwurf wurde angekündigt und wird wohl noch in diesem Jahr umgesetzt.

 

Muss ich mein Balkonkraftwerk anmelden?

Das Balkonkraftwerk muss sowohl beim Netzbetreiber* angemeldet, als auch im Marktstammdatenregister registriert werden. Dazu ist jeweils ein Formular, der Größe eines DIN A4 Blattes, auszufüllen.

*Der neue Gesetzesentwurf, sieht nur noch die Registrierung im Marktstammdatenregister, vor. So wird auch die Anmeldung eines Balkonkraftwerks noch weiter vereinfacht, da die Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt.

 

Wieviel Strom erzeugt ein BKW?

Das hängt von mehreren Faktoren ab (installierte Leistung, Ausrichtung, Verschattung). Schlussendlich ist das Wetter der ausschlaggebende Punkt. Das Wetter ist nicht jeden Monat gleich und der Monat Mai ist vom Wetter auch jedes Jahr anders. Deswegen wird der Ertrag einer PV-Anlage immer über den Zeitraum eines Jahres ermittelt. 

Gehen wir von einer guten Ausrichtung (Süd und 30° Neigung) aus, so kann man per Faustformel mit einem Jahresertrag, von 1 kWh pro 1Wp installierter Leistung, ausgehen. Das heißt eine Anlage mit 600Wp Modulleistung und 600W Wechselrichterleistung, erzeugt in einem Jahr 600 kWh Strom. Liegt die Modulleistung bei 800W und die Wechselrichterleistung nur bei 600W, so kann man mit ca. 650-700kWh pro Jahr rechnen. Tendenziell liegt der Ertrag im Süden der Republik und ca 10% höher, als im Norden.

 

Wieviel Strom kann ich sparen?

Das liegt ganz von Ihren Gewohnheiten und Ihrem Grundlastverbrauch ab. Ist Ihr Balkonkraftwerk auf Ihre Bedürfnise zugeschnitten und Sie nutzen den Strom effizient, so erreichen Sie Eigenverbrauchsquoten von 90-95%. Das heißt Sie sparen sich bei einem Jahresertrag eines 600W/600W Balkonkraftwerk 540-570 kWh pro Jahr. Bei einem Strompreis von 0,40€ je kWh, sparen Sie 216€ - 228€ im Jahr. Ein Balkonkraftwerk bezahlt sich dadurch bereits nach 3-4 Jahren selbst ab und die nächsten 20 Jahre profitieren Sie direkt aus dieser Investition.

 

Bekomme ich eine Einspeisevergütung für nicht verbrauchten Strom?

Nein, leider fließt der überschüssige Strom ins öffnetliche Stromnetz, ohne das Sie eine finanzielle Gegenleistung bekommen. Deswegen ist es erstrebenswert die Eigenverbrauchsquote so hoch wie möglich zu halten. Durch eine intelligente Auswahl der passenden Leistungsklasse Ihres Balkonkraftwerks, erreichen Sie leicht eine Eigenverbrauchsquote von 80-90%, ohne das Sie Ihre Haushaltsgewohnheiten umstellen müssen.

 

Welche Ausrichtung/Winkel ist Ideal?

Der optimale Winkel, für den größten Jahresertrag ist 28-32° bei Südausrichtung. Moderne Modultechnologie ermöglicht es, die Module in einem anderen Winkel und nicht zwangsläufig nach Süden ausrichten zu müssen, um dennoch wirtschaftlich arbeiten zu können. So kann eine Ost/West Ausrichtung sinnvoll sein, wenn Sie Mittags nicht zuhause sind. Dadurch haben Sie Morgens und Abends mehr Leistung zur Verfügung. Gerade bei einem Balkonkraftwerk kann dies den eigenverbrauch deutlich steigern.

 

Im Winter ist es von Vorteil die Module in einem steileren Winkel aufzustellen (65-75°), da die Sonne nicht so hoch über dem Horizont verläuft.

 

Gibt es Förderungen?

Aktuell bieten Städte und Gemeinden Förderprogramme für Balkonsolaranlagen an. Die Anträge müssen in manchen Fällen vor der Installation des BKW's gestellt werden und manche erst nach der Installation. Sollte Ihre Kommune oder Stadt über ein Förderprogramm verfügen, so informieren Sie sich bitte rechtzeitig über die Bedingungen.

 

Brauche ich zwangsläufig eine spezielle Einspeisesteckdose?

Manche Netzbetreiber und Förderprogramme, schreiben einen sogenannten Wielandstecker mit Wieland-Einspeisesteckdose vor. Der Betrieb eines Balkonkraftwerks ist jedoch auch mit einem normalen Schukostecker sicher, sofern der Wechselrichter über eine Schnellabschaltung verfügt -  N/A Schutz nach VDE-AR-N 4105. Achten Sie beim Kauf eines Wechselrichter auf diese VDE Norm. Der VDE hat sich jüngst dafür ausgesprochen, dass Balkonkraftwerke auch mit Schukostecker betrieben werden dürfen. Ist in den Vorraussetzungen für eine Förderung dennoch ein Wielandstecker gefragt, so müssen Sie diesen installieren um die Fördermittel zu bekommen.

 

Lohnt sich ein Speicher für eine 600W Anlage?

Wirtschaftlich gesehen, ist ein Speicher für eine 600W Anlage, nonsens. Da Sie den meisten Strom bereits zum decken Ihrer Grundlast benötigen, wird sich der Speicher nicht genügend aufladen können um eine relevante Kapazität in der Nacht zur Verfügung zu stellen. Da die Kosten für einen Batteriespeicher mit 1 kWh Kapazität, bereits die Kosten eines Balkonkraftwerks übersteigen, ist dies Wirtschaftlich ein Minusgeschäft.

Möchten Sie autark sein so kann ein Speicher dabei abhilfe schaffen, alledings empfiehlt sich dann die Installation einer größeren PV-Anlage mit beispielsweise 1600Wp und entsprechendem Wechselrichter, damit der Speicher Abends auch gefüllt ist.

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